Beitrag von Dr. Wolfgang Huisbauer
Update 10.02.2024
In diesem Artikel beantwortet der Autor die Frage:
Das bio-psycho-soziale Modell ist ein humanistisches Konzept, das einen ganzheitlichen Ansatz für Gesundheit und Wohlbefinden verfolgt.
Es betrachtet das Individuum als eine integrale Einheit, in der biologische, psychologische und soziale Faktoren ineinandergreifen und unsere Gesundheit prägen.
Dieses Verständnis ist wichtig für unsere Arbeit und hat Einfluss auf die Wahl unserer Vorgehensweise.
Die biologische Dimension versteht den Körper als ein vielschichtiges System, das von genetischen, biochemischen und physiologischen Gegebenheiten bestimmt wird.
In dieser Hinsicht wird das Wohlbefinden durch Aspekte wie Genetik, Immunstatus, Nahrung und körperliche Aktivität geprägt.
Ein Hauptaugenmerk unserer Tätigkeit besteht daher darin, den Menschen zu vermitteln, dass sie ihre biologischen Voraussetzungen kennen und gesundheitsförderliche Praktiken verfolgen sollten.
Die psychologische Dimension beleuchtet, wie sich Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen auf unsere Kondition beziehen.
Selbst psychischer Druck, Angst oder Zuversicht können sich auf unser Lebensgefühl übertragen.
Die Entwicklung eigener Bewältigungsstrategien für Stress, die Stärkung der emotionalen Widerstandsfähigkeit und die Entwicklung einer positiven Geisteshaltung sind in unserer täglichen Routine sehr wichtig.
Die soziale Dimension beschreibt die Auswirkung von sozialen und kulturellen Gegebenheiten auf die menschliche Befindlichkeit.
Das Befinden kann durch soziale Zusammenhänge, die Familienstruktur, die Situation bei der Arbeit und kulturelle Normen beeinflusst werden.
Wir streben danach, den Menschen beim Erhalt positiver Sozialkontakte, bei der Wahrnehmung von sozialer Verantwortung und bei der aktiven Partizipation an der gesellschaftlichen Entwicklung zur Seite zu stehen.
Die einzelnen Ebenen hängen miteinander eng zusammen, ergänzen einander und haben Einfluss aufeinander.
Beispielsweise kann chronischer Stress (psychologische Dimension) zu physischen Erkrankungen beitragen (biologische Dimension) und die Möglichkeiten des Menschen, Sozialbeziehungen zu knüpfen, negativ beeinflussen (soziale Dimension).
Dr. med. Bonorden schreibt dazu auf seiner Webseite: "In der Regel leiden Patienten mit therapieresistenten Schmerzerkrankungen an einer Summe von körperlichen, sozialen und seelischen Belastungen. Diese bilden in ihrer Gesamtheit schmerzursächlich einem bio-psycho-sozialen Belastungspool." Und als Schlussfolgerung weiter: "Schmerz ist somit immer ein Signal für den Verlust von körperlicher Stabilität und seelischer Balance."
Das bio-psycho-soziale Modell ist die Grundlage für unsere Bemühungen und prägt unsere Methodik. Das gilt unter anderem auch für den Bereich der Arbeitspsychologie im Zusammenhang mit einem anderen Thema, das Dr. Wolfgang Huisbauer sehr schätzt: Darmwellness als Grundlage für Leistungsfähigkeit.
Statt einer bestimmten Vorgehensweise bedienen wir uns unterschiedlicher Konzepte, die auf die individuellen Umstände und Notwendigkeiten der jeweiligen Person maßgeschneidert sind.
Hierbei nutzen wir keine herkömmlichen medizinischen Termini wie Therapie, Arzt oder Behandlung, sondern verwenden stattdessen Begriffe wie Unterstützung, Anleitung und Förderung des allgemeinen Wohlbefindens.
Nach diesem Modell unterstützen wir das ganzheitliche Wohlbefinden, indem wir eine Fülle von Angeboten machen, die auf bestimmte Bedürfnisse ausgerichtet sind.
Diese umfassen beispielsweise Beratung zu Ernährung, körperlicher Aktivität und Schlafhygiene (biologischer Aspekt), Schulung in Achtsamkeit, Umgang mit Stress und Eigenverantwortung (psychologischer Aspekt) sowie die Vermittlung von Sozialkompetenz, Konfliktbewältigungsstrategien und Gemeinwesenarbeit (sozialer Aspekt).
Zudem ist es erforderlich, uns als Fachleute kontinuierlich zu qualifizieren, um in den genannten Themenfeldern auf dem neuesten Stand der Erkenntnisse zu sein.
Dies gewährleistet, dass wir immer die effektivsten Vorgehensweisen aussuchen und zugleich die jeweiligen individuellen Anforderungen und Präferenzen der Menschen, die wir begleiten, im Auge behalten können.
Konkret kann das zum einen bedeuten, dass wir Menschen mit Einschlafstörungen eine Mischung aus Veränderungen in der Zusammensetzung der Lebensmittel und der sportlichen Betätigung (biologischer Aspekt), Relaxationsübungen vor dem Schlafengehen (psychologischer Aspekt) und Tipps zur Optimierung der Schlafsituation (sozialer Aspekt) anbieten.
Stattdessen bedeutet es, ein umfassendes Gefühl für die Lage des Einzelnen zu gewinnen und dann die passenden maßgeschneiderten Mittel zu finden, die am ehesten den Bedürfnissen des Menschen dienen und am wirksamsten sind.
Indem wir auf dem bio-psycho-sozialen Ansatz aufsetzen, können wir den Menschen bei der Verbesserung ihrer Situation und ihres Wohlbefindens besser zur Hand gehen.
Durch die Anerkennung der Zusammenhänge zwischen den biologischen, psychologischen und sozialen Komponenten des Lebens und deren Verknüpfung mit anderen Faktoren können wir eine positive und bleibende Auswirkung auf das menschliche Lebensglück entfalten.
Genau deshalb wird unsere Zusammenarbeit so effizient und letztlich auch erfolgreich sein.